Referent*in

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Rojin Sharafi

Electronic Playground

Sharafi wuchs in Teheran auf. 2014 übersiedelte sie nach Wien, um an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Komposition zu studieren. Sie schloss zudem eine Ausbildung als Tonmeisterin ab. Die Faszination für verschiedene Musikgenres stammt aus ihrer Teenagerzeit, als sie eine Leidenschaft für alternative Rock- und Heavy-Metal-Bands entwickelte. Außerdem begann sie früh, volkstümliche Musik aus verschiedenen Regionen Irans zu sammeln. Rojin Sharafi lebt und arbeitet in Wien.
Sharafi setzt sich in ihren Projekten und Arbeiten mit akustischen, elektroakustischen und elektronischen Ansätzen für kleine und große Besetzungen auseinander. Ihre Musik entwickelt sich entlang verschiedener Genres wie Noise, Folk, Ambient, Metal und zeitgenössischer Musik. Fusion-Textur, erzählerische Schichten und formalistische Ansätze sind ihre musikalischen Markenzeichen. Außerdem fließen Interesse für interdisziplinäre Werke, u. a. Videoart, Modedesign und Performance, in die kompositorische Arbeit ein. Sharafi spricht in diesem Zusammenhang von einer interdisziplinären Genre-Ästhetik. Ihre musikalische Sprache ist in jedem Stück sowohl vertikal als auch horizontal in den Instrumenten angelegt. In diesem Zusammenhang arbeitet sie verschiedene Klangfarben, Pausen und Stille aus und definiert ihr Tonmaterial, das von Projekt zu Projekt variieren kann. Mikrotonale Systeme und polyrhythmische Motive sind Bestandteile ihrer Werke. Sie veröffentlichte bisher zwei Alben auf Zabte Sote, einem Label für experimentelle Musik von Künstlern aus dem Iran. Die Kuratorin und Musikjournalistin Shilla Strelka schreibt über Sharafis Kompositionen: „Sie öffnen den Blick auf andere künstlerische Sparten, integrieren unterschiedliche Medien und werfen Stile, Genres und Epochen durcheinander. Dabei bilden sie die unterschiedlichen Einflüsse und Inspirationsquellen der Künstlerin ab.“

Unterricht:
Im Lauf von sechs Tagen beschäftigen wir uns intensiv mit der Welt der elektronischen und elektroakustischen Musik – und erforschen, wie Klänge entstehen, verändert und zu persönlichen musikalischen Ausdrucksformen geformt werden können. Durch eine Kombination aus Hören, Experimentieren, Diskutieren und praktischem Arbeiten nähern wir uns verschiedenen Aspekten des Klangschaffens: von Synthese und Aufnahme über Komposition und Improvisation bis hin zum Mischen. Jeder Tag verbindet kurze Inputs, gemeinsame Übungen, Hörsessions und Zeit für eigenes Arbeiten. Ziel ist es, neue Wege des Hörens und Gestaltens zu eröffnen – künstlerische Neugier mit technischem Bewusstsein zu verbinden. Die Teilnehmenden sind eingeladen, eigene Ideen, Aufnahmen oder Instrumente (digital oder analog) mitzubringen und im Lauf der Woche kleine Skizzen oder Kompositionen zu entwickeln.